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Zwei Technologien im Blick: Barcode vs. RFID

Barcode vs. RFID

Möchten Unternehmen Ihre Prozesse optimieren und steht die Frage nach der geeigneten Kennzeichnung von Waren und Objekten im Raum, kommt schnell die Frage nach der geeigneten Technologie auf. Die Entscheidung, ob 1D-, 2D- Barcode oder RFID (Radio Frequency Identification), stellt viele Unternehmen erst einmal vor eine schwierige Aufgabe. Alle Technologien haben Ihre Vor- und Nachteile: Die falsche Entscheidung hat schnell kostspielige Folgen oder führt sogar zum Projektfall. Wichtig ist deshalb, die Frage nach dem Einsatzzweck und dem Ziel.

Welche Technologie für welchen Einsatzzweck?

Ob 1D Code, 2D Code oder RFID hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem die Gegebenheiten des zu kennzeichnenden Objektes, beispielsweise die Größe und Form, aber auch die Umgebung und Art der Identfikation sind maßgeblich für die Wahl der idealen Technologie.

Der Barcode – einfach und kostengünstig in der Verarbeitung

Die Vorteile des Barcodes liegen auf der Hand: Er kann schnell am PC erzeugt werden und mit Hilfe eines Barcodefonts lassen sich die Strichcodes in Word und Co. erstellen. Zudem sind die Datenträger, also Etiketten oder Papiere, sehr kostengünstig. Ein weiteres Plus ist die Standardisierung und Verbreitung der entsprechenden Lesegeräte. Barcodescanner sind heute in den meisten Unternehmen bereits im Einsatz und jeder kann den Barcode, den die Firma Müller aufgebracht hat, ohne größere Probleme lesen – das sorgt für höchste Akzeptanz. Auch die Verwendung von Barcodes für besondere Einsatzzwecke ist heute gängige Praxis: beispielsweise das Lesen von Codes im Hochregal, bei dem der Staplerfahrer die Entnahme einer Palette durch Scannen des Lagerfachs in mehreren Metern Höhe quittiert. Mit RFID stößt man hier schnell an seine Grenzen.

RFID-Produktionsverfolgung für hochwertige Güter

Der Transponder als RFID-Datenträger kommt dagegen dann zum Einsatz, wenn die Einsatzmöglichkeiten des Barcodes erschöpft sind oder wenn darüber hinaus eine Optimierung notwendig wird. Vor allem für die Rückverfolgung hochwertiger Güter entscheidet man sich gerne für RFID. Der Transponder punkt vor allem durch folgende drei Eigenschaften:

  • Ein RFID Transponder kann ohne Sichtkontakt gelesen und beschrieben werden.
  • Der Transponder ist wiederbeschreibbar.
  • Mehrere Transponder können quasi gleichzeitig gelesen werden (Pulkerfassung).

Diese Eigenschaften eröffnen völlig neue Erfassungsmöglichkeiten, die mit dem Barcode so nicht realisierbar wären: Wird der RFID Tag in einer Palette oder einem OP-Besteck integriert, ist er identifizierbar. Ein Kunststoffbehälter kann je Einsatz mit einer neuen Auftragsnummer gekennzeichnet werden, ohne dass ein neues Etikett gedruckt werden muss. Aber auch der Einsatz in speziellen Umgebungen wie Hochtemperaturbereiche, die ein Barcodeetikett zerstören würden oder die Kennzeichnung von Objekten, die einem ständigen Reinigungsprozess unterliegen, sind mit RFID machbar.

Der Traum aller Logistiker: Alle Pakete auf einer Palette mit einem Scan erfassen – mit RFID ist das theoretisch machbar, auch wenn es einige Planung und Vorbereitung voraus setzt.

Im produzierenden Gewerbe spielt RFID seine Vorteile vor allem in Bezug auf die langfristige Lesbarkeit aus. So lassen sich Bauteile selbst nach einer Nachbehandlung ein ganzes Leben lang rückverfolgen: Jeder Arbeitsschritt kann direkt auf dem RFID Tag in dem Bauteil dokumentiert, gelesen und beschrieben werden – das macht RFID unschlagbar.

RFID Tags sind in zahlreichen unterschiedlichen Bauformen verfügbar: Ein RFID Datenträger kann sowohl ein einfaches Klebeetikett mit integriertem Tag und Antenne sein, kann aber auch als Hardtag zum Anhängen, als Nagel oder in einer Kunststoffform verwendet werden. Wenige Millimeter große Tags werden für die Kennzeichnung von Werkzeug oder OP-Besteck eingesetzt und große aktive Transponder finden in der Container- oder Fahrzeugidentifikation Verwendung.

Wie jede Technologie hat jedoch auch RFID Grenzen: Dafür sind je nach verwendeter Frequenz häufig physikalische Gegebenheiten der Grund. So können beispielsweise Flüssigkeiten und Metalle zu Problemen oder sogar zur Nichtlesung führen. Bekannt ist, dass beispielsweise Umverpackungen von Chipstüten, die innen aus Aluminium bestehen, Getränkekisten, Holz und Metallbehälter oder Inhalte aus Metall eine Datenerfassung mit RFID zu einem komplexen Projekt werden lassen.

Ein weiterer Wermutstropfen sind die Kosten eines RFID-Projekts: Die Planung und Umsetzung ist in der Regel um ein Vielfaches teurer als bei einem Barcodeprojekt. Auch die Datenträger sind immer teurer als ein Barcodeetikett, da auch bei großer Menge die integrierte Antenne und der Transponder bezahlt werden müssen.

Schlussendlich ist die Entscheidung, für die eine oder andere Technologie immer eine Einzelfallentscheidung. Nutzen Sie die Erfahrung von identWERK und fragen Sie die Experten nach der besten Lösung für Ihr Unternehmen!

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